Für die sachgerechte Aufbewahrung von
Schnittblumen ist es nicht nur erforderlich, vorzeitige Welke zu
vermeiden. Auch verschiedene Maßnahmen, die die Pflanze über einen
längeren Zeitraum frisch halten sind praktisch, damit man an seinen Blumen
möglichst lange Freude hat.
Die
folgenden Tipps werden eigentlich üblicherweise in der Floristik
angewandt, ehe die Blumen überhaupt den Verbraucher erreichen; einige von
ihnen eignen sich allerdings auch für die längere Aufbewahrung zu Hause.
Abgesehen davon sind sie vielleicht für Menschen interessant, die auch
schon einmal gerne Blumen aus ihrem eigenen Garten schneiden, da gerade
solche Blumen oft nur erstaunlich kurz halten (wenn man bedenkt, dass die
meisten bei einem Floristen angebotenen Blumen natürlich etwas weniger
frisch sind).
Der erste
wichtige Schritt, um lange Freude an einer Schnittblume zu haben ist die
fachgerechte Ernte. Schnittblumen sollten immer geerntet werden, wenn ihre
Zellen prall mit Wasser und Energie gefüllt sind. Man nennt einen Zustand,
in dem die „Vorräte“ der Pflanze ihren besten Zustand erreicht haben
Turgeszenz.
Da man
diesen Zustand nicht unbedingt leicht von außen erkennen kann gibt es eine
Richtlinie, wann es vorteilhaft ist, eine Pflanze zu schneiden.
Es ist
einerseits günstig, dies morgens zu tun, da die Pflanze dann noch nicht
erwärmt ist und der Energieverbrauch so positiv beeinflusst wird;
andererseits empfiehlt sich ein Schnitt abends, da dann die
Energiereserven der Pflanze ihren Tageshöchststand erreicht haben. Je
nachdem, wann man sie verarbeiten will (im privaten Gebrauch also
üblicherweise sofort) empfiehlt es sich, auf einen dieser Zeitpunkte zu
warten.
Damit ein
optimaler Zeitpunkt für die Ernte einer Pflanze gewährleistet ist sollte
man allerdings auch die richtige Schnittreife abwarten. Normalerweise kann
man sagen, dass es günstig ist, eine Blume in möglichst knospigem Zustand
abzuschneiden (also dann, wenn sie möglichst viele Knospen hat); es gibt
allerdings auch Pflanzenarten, bei denen dies nicht vorteilhaft ist, da
sich die Blüten dann nicht öffnen.
Besonders
günstig ist ein sehr knospiger Schnitt bei Freesie, Gladiole, Amaryllis,
Iris, Lilie, Rose, Tulpe und Narzisse; ungünstig hingegen ist er bei
Chrysantheme, Margerite, Gerbera, Orchidee, Alpenveilchen und Euphorbie.
Man
erkennt eine günstige Schnittreife allerdings nicht nur an der Zahl der
Knospen, sondern auch am Zustand: bei Trauben und Ähren muss ein Teil
aufgeblüht sein, während bei Körbchen zwei bis drei Ringe der Pollen
geöffnet sein sollten.