Phenolen • Kleinstlebewesen • Energiemangel • Gas
Eine Verstopfung kann zum Beispiel auf
die sogenannten Phenolen zurückzuführen sein. Phenolen sind Stoffe, aus
denen holzstoffartige Verbindungen entstehen, die die Leitbahnen der
Pflanze verstopfen – die Pflanze kann also durch die verstopften Kanäle
kein Wasser aufnehmen und leidet an Wassermangel, obwohl eigentlich
offensichtlich genug Wasser vorhanden zu sein scheint.
Phenolen
entstehen vorzugsweise dann, wenn die Blätter einer Blume direkt mit dem
Wasser in der Vase in Verbindung kommen. Durch einen neuen Anschnitt unten
am Stengel und das Entfernen der verursachenden Blätter kann dieses
Problem üblicherweise behoben werden.
Eine
anderer Grund für einen Wassermangel innerhalb der Pflanze trotz
eigentlich ausreichender Wasserzufuhr ist die sogenannten Luftembolie.
Eine solche Embolie kann entstehen, wenn eine Pflanze abgeschnitten wird,
da sie an der offenen Stelle Luft anzusaugen beginnt. Die Kanäle, die nun
eventuell mit Luft gefüllt werden sind aber eigentlich für den Transport
von Wasser bestimmt und können daher durch die Luft verstopfen – das
Problem erinnert an menschliche Adern, in denen sich Blut befindet,
weshalb man hier ebenfalls von einer Embolie spricht (auch wenn diese bei
einer Pflanze leichter zu beheben ist als beim Menschen). Wenn eine
Luftembolie nicht direkt nach dem Anschnitt entsteht kann sie zustande
kommen, wenn eine Pflanze in Wasser gestellt wird, das kälter ist als die
Raumtemperatur, da das Wasser beim Erwärmen ebenfalls Luft abgibt, die von
den Pflanzen aufgenommen wird.
Die
wirkungsvollste Methode, eine solche Luftembolie zu beheben ist es, die
Blumen in handwarmes Wasser zu stellen. Wenn sich die Temperatur des
Wasser der Raumtemperatur angleicht nimmt es Luft auf, welche auch aus der
Pflanze gezogen wird. Zurückzuführen ist diese Embolie also auf die
unterschiedliche Aufnahmefähigkeit des Wasser für Luft, die abhängt von
der Temperatur der Flüssigkeit.
Eine
weitere Möglichkeit die einen Wassermangel hervorrufen kann ist der
sogenannte Zellschutt. Dieser entsteht, wenn eine Pflanze mit einem zu
stumpfen Messer angeschnitten wird.
Stellen
sie sich vor, dass sie Papier mit einem stumpfen Messer schneiden. Sie
werden eventuell statt einem glatten Schnitt eine eingerissene
Schnittfläche verursachen. Bei einer Pflanze können solche kleinen
abgerissenen Partikel der Pflanze die Kanäle innerhalb des Stengels
verstopfen, so dass nicht mehr genug Wasser transportiert werden kann. Am
besten vermeidet man die Entstehung von Zellschutt durch die Verwendung
eines wirklich scharfen Messers, oder man schneidet den Stengel bei Bedarf
neu an und trennt so den verstopften Teil ab. Dabei sollte aber ein
anderes, schärferes Messer verwendet werden, da sonst eventuell erneut
Zellschutt entsteht. „Sägen“ sie nicht, wenn sie eine Pflanze anschneiden,
sondern tun sie dies mit einem einzigen zügigen und schräg angesetzten
Schnitt – auf diese Weise entsteht nur eine minimale und meist nicht
bedenkliche Menge an Zellschutt.